NEPAL ohne SEIL und SICHERUNG
Am Montag, den 22. Oktober 2012 durfte die Klasse 5A zusammen mit Religionslehrer Herr Prof. Karl Bemmer und Ethiklehrerin Frau Prof. Martha Vogl zwei Frauen aus Nepal begrüßen. Als Willkommensgruß bestand die Möglichkeit, einen Punkt aus rotem Puder auf die Stirn zu bekommen.Menuka Thapa ist Leiterin der Organisation „Raksha Nepal“, welche sich für benachteiligte Frauen und deren Rechte einsetzt. Sie betreibt ein Heim für Kinder von unfreiwilligen Sexarbeiterinnen und bietet Rehabilitationsprogramme, Rechtsberatung und Gesundheitschecks für Frauen in der ausbeuterischen Sexindustrie an. Das Ziel ist, dass die Frauen nicht mehr als Prostituierte arbeiten müssen, sondern sich und ihre Kinder mit anderen Berufen ernähren können. Die Frauen erlernen Grundlagen des Handelns und Nähen.
Menuka erzählte von ihrem schweren Schicksal, welches sie dazu bewegt hat, Raksha Nepal zu gründen. Sie musste sich selbst bereits als 9-jähriges Kind nach dem Tod ihrer Eltern prostituieren, um zu überleben. Ihr Talent als Tänzerin und Sängerin ermöglichte es ihr, einen Ausweg aus dieser unmenschlichen Lebensweise und Abhängigkeit zu finden.
Wer sich noch genauer informieren möchte: www.rakshanepal.org
Draupadi Rokaya, welche Geschäftsführerin von „Nepal Mahila Bishwasi Sangh“ (NMBS) ist, brachte der Klasse einiges über ihre Heimat Nepal und die Situation vor allem der Frauen und Kindernahe. Die soziale Gesellschaftsordnung bevorzugt die Buben und Männer, Frauen sind weit weniger wert, was sie in allen Bereichen zu spüren bekommen. Da Sex vor der Ehe ein absolutes Tabu darstellt, werden uneheliche Kinder total diskriminiert und verachtet, ebenso ihre Mütter. Ein Ansatz der Verbesserung ist, Zugang zu Schulen für Mädchen und Frauen zu schaffen. Diese Organisation betreibt auch ein Bildungszentrum und freie Schulen ohne Schulgeld. So bekommen die Mädchen wirklich die Möglichkeit, ihr Leben auf Zukunft zu verbessern.
Die beiden sangen und tanzten für die Jugendlichen und spielten auf traditionellen Musikinstrumenten. Sie präsentierten auch Typisches aus ihrer Heimat Nepal. Beispielsweise gab es Gewürze, Kalender, Spielzeug, u.v.m., das sie erklärten.
Als Abschiedsgeschenk bekamen alle eine Süßigkeit aus Nepal und fünf Rupien (ca. €0,50)als Geschenk.
Die SchülerInnen erlebten eine interessante Begegnung mit zwei sehr netten, sehr starken Frauen, die offen an ihrem Leben und ihren Erfahrungen teilnehmen ließen. Die Jugendlichen waren beeindruckt von ihnen. Menuka und Draupadi herzlich ein, sie zu besuchen und ihr Land und ihre Heimat kennen zu lernen.
Mag.a Martha Vogl