Exkursion zur Verkehrsleitzentrale Wien
Unsere Exkursion startete am Tullner Bahnhof. Wir fuhren mit dem Schnellzug nach Wien. Weiter ging es mit der U-Bahn, an der Station Wien Erdberg trafen wir Professor Berger von der Universität für Bodenkultur. Empfangen wurden wir von einem Mitarbeiter der Verkehrsleitzentrale namens Bernd. Dieser arbeitet seit 2008 in der Verkehrsleitzentrale, angefangen hat er als Busfahrer schon 1995.Wir wurden in einen Raum geführt, aus dem wir einem Teil der 75 Mitarbeiter zusehen konnten. Alle Bediensteten dort sind über 21 und waren schon mindestens drei Jahre im Fahrdienst. Über Monitore werden die Stationen überwacht. Hier sieht man alles, was auf den einzelnen 101 Stationen geschieht.
Wir haben viel neues Wissen in uns aufgesaugt:
- Täglich fahren in Wien 114 U-Bahnen, und das auf 75 km Linienlängen. Die gesamte Gleislänge beträgt über 200 km.
- Bernd klärte uns über die Vorgangsweise im Notfall auf: Drückt man das Notstopp-Zeichen, werden alle Züge gestoppt. Drückt jemand ohne Grund einfach zum Spaß den SOS-Knopf, muss der ca. 150 Euro Strafe bezahlen.
- Was keiner von uns wusste und worüber wir alle überrascht waren, war, dass es an den Stationen ein Bettel- und Rauchverbot gibt.
- Bernd war sehr nett und erklärte uns was, wir tun sollten, wenn wir etwas vergessen. An 35 Stationen gibt es eine Stationsüberwachung, dort kann man Sachen abgeben, und diese kommen dann in eine Fundkiste. Dort kann man auch die verlorenen Sachen abholen.
Es gab schon die verrücktesten Sachen. Einmal wurde ein Kinderwagen vergessen und nie wieder abgeholt. Manchmal werden auch Tiere vergessen, diese werden dann vom Tierschutzverein abgeholt.
- Bei den U-Bahnen gibt es leider auch Selbstmörder. Es kommt außerdem auch vor, dass Schwäne auf den Gleisen sind. Positiv: Es gibt nur noch 4 bis 6% Schwarzfahrer. Meistens sind es immer wieder dieselben Leute.
- Außer der U 6 können alle U-Bahnen automatisch fahren. Von 5 Uhr in der Früh bis um 6.30 Uhr fährt noch der Fahrer, ab dann wird auf Automatik umgestellt. Die meisten U-Bahnen haben den Strom auf der Seite, nicht so wie die Züge oben.
Nach zwei Stunden war es leider schon zu Ende. Wir mussten wieder nach Hause fahren.
Als wir bei der U-Bahn ankamen, gab es einen Störfall, und wir fanden es schade, dass wir nicht mehr in der Verkehrszentrale waren und auf den Bildschirmen alles verfolgen konnten. Dafür fanden wir die Kamera auf der Station und winkten allen in der Verkehrsleitzentrale, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Daheim hatten alle viel zu erzählen. Der Ausflug war sehr lehrreich und spannend.
Wir machten die Exkursion im Rahmen des „Sparkling Science“-Projekts „Jugend unterwegs in Wissenschaft und Alltag“ der Universität für Bodenkultur. Ziel des Projekts ist die Untersuchung des Mobilitätsverhaltens und der Einstellungen zur Mobilität bei Jugendlichen im Alter von etwa 12 bis 14 Jahren.
Begleitet haben uns Herr Professor Rille und Herr Professor Stritzl.
Elisabeth Beckmann (3d)