22.11.2024

Die 4 ABCG in der Agrana Tulln ….

Anfang Dezember besuchten wir einen Tullner Industriebetrieb, den man während der Rübenernte mit allen Sinnen wahrnehmen kann - die Agrana Tulln während der laufenden Rübenkampagne. 

Zu Beginn der Führung gab uns Herr Wolfgang eine sehr interessante Einführung in den Standort Tulln sowie über die 3 Standbeine und die Philosophie dieses österreichischen Betriebes (Fruchtzubereitungen, Zucker, Stärke).

Der Ablauf vom Rübenanbau, über die Rübenernte, Rübenanlieferung und der Weg der Rübe in der Fabrik von der Waage über die Schwemme, dem Schneiden zu Rübenschnitzeln, dem Kochen im Extraktionsturm, dem Entstehen des Dicksaftes bis hin zum Schleudern des Zuckersirups in der Zentrifuge bis zur Entstehung von verschiedenen Zuckerarten wurde uns erklärt und in einem Film nochmals zusammengefasst. In Gläsern konnten wir jedes Zwischenprodukt aus nächster Nähe anschauen. 

Wir erfuhren viele interessante Details über die Rübe, z. B., dass sie nur max. 18% Zucker enthält und zu 80% aus Wasser besteht. Sehr viel Energie muss in den Verarbeitungsprozess gesteckt werden, was in Zeiten hoher Energiepreise problematisch ist. Die Automation in der hochmodernen Fabrik erfordert nur mehr wenige Mitarbeiter. 

Alle Nebenprodukte bei der Verarbeitung der Rübe werden in weiterer Form als Futtermittel für Tiere verwendet oder wieder von den Bauern auf die Felder ausgebracht. Die Erde im Brauchwasser setzt sich in einem Absatzbecken am Nordufer der Donau ab und wird dann neuerlich als Waschwasser verwendet. Die abgesetzte Erde ist von bester Qualität und wird von den Bauern auf die Felder gebracht. 

Nach der sehr lehrreichen und ebenso lustigen theoretischen Einführung durften wir am Fabriksgelände - mit Sicherheitshelm, Warnweste und Kopfhörern ausgerüstet- das aktuelle, spannende Geschehen während der Kampagne beobachten. Wir statteten der Zentrale mit den Bildschirmen, die das ganze Gelände auf 100%- iges Funktionieren überprüfen, einen Besuch ab und schließlich wurde uns im Maschinenraum mit den zahlreichen Kochtürmen sehr, sehr warm. Die Zuckerschleudermaschinen und das Fließband in der Zuckerverpackung funktionieren quasi automatisch ohne eine*n sichtbare*n Arbeiter*in. 

Der Lärm im Motorenraum, das Treiben auf dem Freigelände sowie der leicht süßliche Geruch, aber vor allem die kompetente Führung vermittelten uns einen authentischen Eindruck von dieser Betriebsstätte. Der Lehrausgang hat uns allen wirklich gut gefallen!

4ABCG