20.06.2024
Sommer-Sonne-Schulschluss-UFT Tulln
Statt in der Klasse zu schwitzen nahmen wir am vorletzten offiziellen Schultag die Einladung von Univ. Prof. Dr. A. Forneck sehr gerne an, das Internationale Universitäre Forschungsinstitut Tulln, Abteilung für Wein- und Obstbau, zu besuchen.
Dass die Weinrebe zur Gattung der Lianen gehört, die einen Wirtsbaum als Stütze benötigt, war gleich einmal die erste interessante Neuigkeit für uns.
Fr. Dr. Forneck erzählte uns vom Wunder Weinrebe als eine der ältesten domestizierten Kulturgüter der Menschheit mit ursprünglicher Vorliebe für feuchte Auböden.
Wir erfuhren von der ungestümen Wuchsform auf der Suche nach Halt mit ihren Ranken (diese wachsen pro Tag ca. 3 cm mit dem Sonnenstand), von der ausgeklügelten Schnittform, bei der die Winzer ca. 10 Triebe je Stock in die richtige Richtung lenken, von Ertragssteigerung, von der Selbstbeschattung der Trauben durch die eigenen Blätter, von den raffinierten Tricks, wie sich die Weinreben auf natürliche Weise fortpflanzen (wir verkosteten dazu einen unreifen Kern des Uhudlers), von der stetigen Fortentwicklung des kultivierten Weinbaus hinsichtlich verschiedenster Rebsorten, welche mittlerweile gezwungenermaßen wegen der Klimaveränderung unter kontrollierten Bedingungen in Versuchsreihen getestet und gezüchtet werden müssen.
Mit einem modernen Messgerät (quasi einem „Fieberthermometer“) zeigte uns eine Assistentin, wie es um den Gesundheitszustand und die Stressbelastung eines Weinblattes bestellt ist.
Ein Student erzählte uns, wie die Reblaus aus Amerika eingeschleppt wurde und die Weinbauern und Wissenschaftler vor neue Herausforderungen stellte. Durch Kreuzung einer amerikanischen Reblaus-resistenten Sorte mit einer europäischen Weinrebe versucht man diesem Schädling den Garaus zu machen.
Es war spannend zu sehen, wie man versucht, die Reblaus in Kübel, welche ein Treibhaus vortäuschen, zu locken, um sie dann im Labor zu zählen und klassifizieren zu können.
Nachdem unser Wissensdurst gestillt war, wurden wir mit Trauben- und Apfelsaft verköstigt.
Als Erinnerung an diesen wunderbaren Lehrausgang in die BOKU Tulln, wo wir verstanden, mit welcher Sorgfalt und Liebe der Weinbau und die Erforschung dieser „Wunderwuzzi-Pflanze“ betrieben wird, bekamen wir eine Rarität geschenkt, eine neue Züchtung, welche es erst in minimaler Auflage gibt und von uns das erste Mal aus dem Versuchsareal hinausgetragen wurde, damit dieser Rebstock auf unserem Schulgelände wachsen darf.
Wir, die 3C, Jahrgang 2024, erklären uns zu den Patenkindern dieser Weltneuheit und werden sie fachgerecht einpflanzen und sie beim Wachsen beobachten, damit sie uns in 20 Jahren noch an diesen tollen Besuch auf dem Tullner Forschungsgelände erinnern wird.
Vielen herzlichen Dank an Frau Univ. Prof. Dr. Astrid Forneck für die fachmännische Einschulung in die Kunst des Weinbaus!
Die Teilnehmer*innen der 3C und Margit Hübl